Eines der spannendsten Feste Japans mit aufwändigen Tragen und Läufern in Lendenschurz
Das Hakata Gion Yamakasa ist eines der aufregendsten Feste Japans. Männer in traditioneller Tracht drängen mit prächtig geschmückten, eine Tonne schweren Tragen (Yamakasa) durch die Straßen Hakatas. Sollten Sie Mitte Juli in der Stadt weilen, lohnt es sich, das traditionsreiche und lebhafte Fest zu verfolgen.
Nicht verpassen
- Sichern Sie sich rechtzeitig einen guten Platz zum Verfolgen des Festes
- Neben dem großen Festtag finden zwei Wochen lang vor dem Hauptrennen kleinere Veranstaltungen statt
- Halten Sie nach den verschiedenfarbigen Stirnbändern der Teilnehmer Ausschau
Anfahrt
Das Fest findet im gesamten Bezirk Hakata der Stadt Fukuoka statt, die von allen großen Städten Japans aus mit dem Shinkansen erreichbar ist. In Fukuoka bringt Sie die U-Bahn am besten ans Ziel, aber es fahren auch lokale Busse und Züge.
Zwei Millionen Besucher
Das Hakata Gion Yamakasa ist eines der aufregendsten Feste Japans. Dabei transportieren Männerteams die Yamakasa genannten, eine Tonne schweren, bunt geschmückten Tragen in einem Rennen. Fast zwei Millionen Besucher finden sich hier zusammen, um dieses traditionelle jährliche Fest, das um den Kushida-Schrein herum stattfindet, zu verfolgen.
Die Tragen
Zwei Arten von Yamakasa-Tragen kommen bei dem Fest zum Einsatz: die bunt dekorativen Tragen, die Kazariyamakasa genannt werden, und die Tragen für das Rennen, die Kakiyamakasa heißen. Die Kazariyamakasa-Tragen werden ab dem 1. Juli in der Stadt Fukuoka gezeigt.
Die Tragen sind mehr als 10 Meter hoch und mit lebensechten Figuren dekoriert, die Samurai oder beliebte Anime-Figuren darstellen. Sind werden unter Leitung der Meister-Puppenmacher Hakatas im Team hergestellt. Die Ausstellung der Tragen am Kushida-Schrein ist das ganze Jahr über zu sehen.
Der beste Platz zum Zuschauen
Das Fest konzentriert sich auf den Bereich rund um den Kushida-Schrein, wobei das Rennen allerdings fast durch den gesamten Bezirk Hakata führt. Eine großartige Stelle, um die Tragen mit ihren Teams aus der Ferne herannahen zu sehen, ist die Kreuzung Higashimachi-suji und Meiji-dori. An der Kreuzung Showa-dori und Taihaku-dori wiederum lässt sich jede Trage beim Heranstürmen auf den Parallelstraßen zweimal betrachten.
Der Beginn
Ab dem 10. Juli finden mehrere Veranstaltungen statt, bei denen die Kakiyamakasa-Tragen für das Rennen durch die Stadt getragen werden. Das Fest erreicht seinen Höhepunkt mit dem Hauptrennen (Oiyama) am 15. Juli.
Um 4.59 Uhr wird das Trommelsignal zum Start des Rennens gegeben und die ersten Tragen treten den 5 Kilometer langen Lauf an. Die schnellsten Teams benötigen für die Strecke um die 30 Minuten. Sie werden nach Schnelligkeit und nach Stil bewertet – sie sollen beim Rennen mit den Tragen auf den Schultern möglichst elegant und heldenhaft erscheinen.
Die Teams
Im Rennen treten sieben Teams gegeneinander an, wobei jedes Team einen der historischen Bezirke Hakatas repräsentiert: Higashi, Nakasu , Nishi, Chiyo, Ebisu, Doi und Daikoku. Die Teams bereiten sich mehrere Monate lang auf das Fest vor, um die Trage herzustellen und für das Rennen zu trainieren.
Die unterschiedlichen Rollen der Teilnehmer werden mit verschiedenfarbigen Stirnbändern, den Tenugui, dargestellt: Rot steht für Läufer, deren Aufgabe es ist, die Trage zu tragen, und rot und weiß steht für Älteste, die für Planung und Logistik zuständig sind. Blau und weiß schließlich steht für Älteste, die für die Gesundheit und Sicherheit der gesamten Unternehmung verantwortlich sind.
Die Strategie
Rund 30 Läufer tragen die Trage gleichzeitig, während andere vor, hinter oder neben der Trage mitlaufen. Zwei Dai-agari sitzen auf der Trage (einer, der vorwärts gerichtet sitzt und ein weiterer, der nach hinten schaut) und dirigieren die Läufer.
Die Dai-agari deuten mit einem roten Stab (Teppou) auf einzelne Läufer, die gegen einen neuen Läufer ausgewechselt werden sollen. Das Gewicht der Trage strapaziert den Körper der Läufer so stark, dass selbst die stärksten Läufer normalerweise nicht mehr als 3 bis 4 Minuten durchhalten, bevor sie gegen einen ausgeruhten Läufer ausgewechselt werden.
Die Geschichte
Die Geschichte des Festes lässt sich fast 800 Jahre bis zum buddhistischen Priester Shoichi Kokushi zurückverfolgen. Zu dieser Zeit wurde die Stadt und Kokushi durch eine Seuche heimgesucht. Um ein Ausbreiten der Krankheit einzudämmen, wurde der Priester auf einer Plattform durch die Stadt getragen, während er betete und heiliges Wasser versprühte. Diese religiöse Zeremonie wurde jedes Jahr von den Einwohnern Hakatas abgehalten, um ein Wiederausbrechen der Krankheit zu verhindern. Sie entwickelte sich nach und nach zum Yamakasa-Fest, so wie es heute stattfindet.
Die Strecke
Die Strecke des Hauptrennens beginnt neben dem Kushida-Schrein und endet hinter dem Museum für asiatische Kunst Fukuoka . Die Route windet sich durch die Straßen Hakatas, wobei die Straßenecken zum Brennpunkt des Rennens avancieren, wenn die Tragen unter großer Anstrengung um die engen Kurven gewuchtet werden.
Zuschauer bespritzen die Läufer auf der Strecke zur Abkühlung mit Wasser. Die Flöße starten gestaffelt alle 5 Minuten am Kushida-Schrein. Das Rennen endet kurz nach 6 Uhr.
Eine eigentümliche Tradition
Die Teilnehmer des Rennens und viele Einwohner Hakatas verzichten während des Festes auf den Genuss von Gurken, weil der Querschnitt einer Gurke dem Symbol der Fest-Gottheit Gion-sama ähnelt, die am Kushida-Schrein verwahrt ist.
Photograph(s) provided by Fukuoka City
* Die hier angegebenen Informationen können sich aufgrund von COVID-19 geändert haben.