Der Tanz der Götter, überliefert von der Antike bis zur Gegenwart
Die Stadt Miyako, eine der Gemeinden im Bezirk Keichiku, eine Stunde südlich von Kitakyushu, hat sich den Erhalt der Kagura zur Aufgabe gemacht. Diese uralte Form der Shinto-Musik und des Shinto-Tanzes wird seit Jahrhunderten von den Menschen weitergegeben, die in der Stadt leben und arbeiten, um den regionalen Schutzgöttern zu danken und für eine gute Ernte zu bitten.
Von Ende April bis Anfang Mai veranstaltet die Stadt Miyako jedes Jahr ein Festival (das häufig auch "Shinkosai" genannt wird), das von Kagura-Opfergaben begleitet wird, um für Frieden in der Gemeinde und eine gute Ernte zu bitten. Die Kagura-Tänze und Kagura-Musik, die während des Fests aufgeführt und gespielt werden, sind regionalspezifisch. Für die Festbesucher ist es ein toller Anlass, an den alten regionalen Traditionen teilzunehmen und sich mit ihnen zu befassen.
Nicht verpassen
- Energiegeladene Auftritte von Tänzern mit historischen Masken
- Von Herzen kommende Musik, gespielt mit traditionellen japanischen Musikinstrumenten (Flöten, Trommeln und Kupferklöppeln)
- Bunte traditionelle Kostüme
Anfahrt
Die Stadt Miyako ist am einfachsten mit dem Auto zu erreichen. Von Kitakyushu aus dauert die Fahrt etwa 45 Minuten.
Kagura-Grundwissen
Kagura, was sich mit „Gottesunterhaltung“ übersetzen lässt, ist ein Tanz, der auf der japanischen Mythologie basiert. Ursprünglich Kamukura oder Kamikura genannt, sollen die Tänze sehr einfach gewesen sein, ähnlich den Miko-Schreinmädchen- oder Puppentänzen. Kagura wird auch in vielen weiteren Teilen Japans aufgeführt.
Durch den Einfluss von Noh und Kabuki wurde Kagura immer ausdrucksvoller bzw. theatralischer und kam so im Laufe der Zeit zu seiner heutigen Form. Nach der Meiji-Zeit (1868 - 1912) begannen anstatt Priestern Einheimische in den Kagura-Aufführungen zu tanzen. Daraufhin wurden die Aufführungen als Sato-Kagura ("Dorf-Kagura") bekannt. Diese entwickelten sich zu den verschiedenen Formen von Kagura, die heute in Japan existieren.
In Miyako zeichnet sich Kagura durch seine Interpretation der japanischen Mythologie aus. Hier rückt besonders die "Amano-Iwato"-Erzählung in den Fokus, aus der verschiedene Stationen zu den Klängen der traditionellen japanischen Flötenmusik und Taiko-Trommeln umgesetzt werden.
Die Tänzerinnen und Tänzer, die häufig auf sehr hohem Niveau ihren Auftritt absolvieren, tragen typischerweise altertümliche, farbenfrohe Kostüme und Masken. In einigen Programmen spielen Priester die Rollen von mythischen Gottheiten.
Bewahrung und Weitergabe des kulturellen Erbes von Kagura
Als primäre Form der Unterhaltung dient Kagura den örtlichen Gemeinschaften. Die Menschen in der Region Keichiku, was auch Miyako einschließt, betrachten für ihre Gemeinschaft diese Shinto-Aufführungen als eine Quelle des Stolzes. Auch aus diesem Grund haben die Einheimischen daran gearbeitet, ihre Traditionen zu bewahren und weiterzugeben. Dank dieser Bemühungen ist die Region zu einem der Top-Orte in Japan geworden, um Kagura zu sehen und zu lernen. Dazu kommt, dass die Menschen in der Region Keichiku diese Shinto-Aufführungen als einen zentralen Teil ihres Erbes verstehen, weshalb sie zu den engagiertesten Tänzern in Japan geworden sind.
Kagura wird in der Region Keichiku von über 30 und in Miyako von fünf Gruppen aufgeführt. Jede Gruppe hat die Unterstützung ihrer Gemeinde und pflegt ihre eigenen, einzigartigen Traditionen. Gleichzeitig bemüht man sich, die Kunstform an die nächste Generation weiterzugeben.
Im März 2016 wurde die im Buzen-Gebiet (der alte Name für die Region Keichiku, zu der auch Miyako gehört) vorhandene Form der Kagura zum wichtigen immateriellen Volkskulturgut Japans erklärt.
Feste in Miyako und der Region Keichiku, die Kagura gewidmet sind
In Miyako wird jedes Jahr von Ende April bis Anfang Mai Kagura an Schreinen und anderen Veranstaltungsorten aufgeführt. Während dieser Zeit führt jede Kagura-Truppe in Miyako eine Freiluft-Zeremonie am örtlichen Ubusuna Schrein der Stadt auf.
Traditionelle Feste, bei denen Kagura als Opfergabe gezeigt werden, finden nur in der Stadt Miyako statt. Zu anderen Zeitpunkten, wie dem Kagura-Fest, können Besucher im benachbarten Buzen oder an anderen Orten in der Präfektur Fukuoka Kagura eher als ein Event anstatt als ein Shinto-Ritual erleben. Am Tag des Fests beginnt zwischen 19:00 und 20:00 Uhr die Weihung der traditionellen Kagura, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Diese Zeremonie dauert für gewöhnlich bis Mitternacht. In der Vergangenheit wurde das Fest bis zum Morgengrauen zelebriert, wenn sich das Iwato-"Felsentor" öffnete und die Umgebung erleuchtete, genau so wie das mythologische "Amano-Iwato".
Jeder ist willkommen, sich Kagura anzusehen. Beachten Sie aber bitte die Heiligkeit dieser Tradition und nehmen Sie Rücksicht auf die Gemeindemitglieder.
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